Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Projektvorstellung

Wofür steht DiLbeS?

DiLbeS steht als Akronym für Digitale Lehre im Kontext der Lehramtsausbildung für berufsbildende Schulen. Als Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird es vom Land Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms Qualität plus – Programm zur Entwicklung des Studiums von morgen mit knapp 300.000 € finanziert.

Worum geht es in DiLbeS?

Die Digitalisierung stellt große Herausforderungen für die Ausbildung und die Arbeitskontexte der Humandienstleistungsberufe dar, die umfangreiche strukturelle, konzeptionelle und anwendungsbezogene Veränderungen mit sich bringt. Für die Lehrer*innenbildung im berufsbildenden Bereich besteht damit die Notwendigkeit, die Anforderungen des Arbeitsfeldes der zukünftigen Auszubildenden vorherzusehen, eigene Erfahrungen im Umgang mit Medien zu sammeln und Grundlagen in der Entwicklung von Medien zu erwerben.

Studien belegen, dass sich Studierende zum jetzigen Zeitpunkt weniger gut auf diese Aufgaben vorbereitet fühlen. Die Medienkompetenz besteht dabei mehr aus unverbundenen Teilkenntnissen die nicht strukturiert erworben wurden (Kammerl & Mayrberger, 2011, 172ff.; Herzig, 2007, 283ff.).

Darstellung der anzubahnenden Medienkompetenz über den Studienverlauf Bachelor und Master. (Stand: 10.03.2020)

 

Ziel des bis Ende 2021 geförderten Projekts ist es, die Anbahnung von Medienkompetenz in die Ausbildung der angehenden Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen zu integrieren. Hierzu wird ein Medienkompetenzmodell erarbeitet, welches in die Bachelorstudiengänge »Berufliche Bildung« und Masterstudiengänge »Lehramt an berufsbildenden Schulen« des Instituts für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB) der Universität Osnabrück integriert werden soll.

Im Rahmen dieses Modells erhalten die Studierenden die Möglichkeit neue digitale Lehr-Lern-Formen kennenzulernen, zu erproben und eigenständig zu entwickeln. Die eigenen Lehr-Lern-Erfahrungen sollen dabei reflektiert sowie deren Anwendbarkeit im berufsschulischen Kontext geprüft werden. Über das Studium hinaus trägt das Projekt dazu bei, dass im späteren Berufsalltag digitale Medien eingesetzt werden und die Medienkompetenz der Schüler*innen gezielt adressiert und damit nicht zuletzt die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben werden kann.

Konkret bedeutet dies auch, dass den Student*innen durch die Lehrenden des Fachbereichs der Einsatz digitalen Lehr-Lern-Formen vorgelebt werden muss. Hierzu wurde ein Tutor*innenenprogramm ins Leben gerufen, das die Lehrenden auf diese Anforderungen vorbereitet. In Kooperation mit dem Zentrum für Digitale Lehre, Campus-Management und Hochschuldidaktik (virtUOS) übernehmen geschulte Student*innen die Aufgabe, den Lehrenden entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten über den Einsatz bestehender Techniken (digitaler Tools) und Methoden zu vermitteln.

Struktur des Kompetenzerwerbs (Stand: 02.12.2019)

 

Mit der doppelten Orientierung (Verbesserung der Studierbarkeit der BA-/MA-Studiengänge, Adressierung der Schüler*innen in den berufsbildenden Schulen) werden hochaktuelle Anforderungen in der Ausbildung und im Berufsalltag aufgegriffen. So reichen die Impulse des Projekts über den berufsschulischen Kontext hinaus und können ein Motor für den notwendigen Innovationsschub in den Humandienstleistungsberufen sein.

Das Projekt erreicht demnach drei Ebenen:

  • Anbahnung von Medienkompetenz als Kompetenzkomponente des Lehrendenprofils,
  • Unterstützung heterogener Lernvoraussetzungen der Studierenden sowie (s. Q-Ziele) sowie
  • Antizipation einer sich verändernden Arbeitswelt im Bereich der Humandienstleistungsberufe.
 

Welche Arbeitsabläufe sind geplant und was wurde schon erreicht?

Arbeitspaket 1: Struktur
  • Einrichtung eines Projektbeirats
  • Ausbau der (Forschungs)kooperationen: virtUOS, AG Curriculum und
  • Servicestelle Lehrevaluation
  • Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitspaket 2: Entwicklung
  • Formulierung von Wirkungs- und Leistungszielen: Adressatenanalysen
  • Vorbereitung des Tutorenprogramms: Tutorenschulungen, Auswahl der Lehrenden, Beschaffung „digitale Infrastruktur“
  • Auftaktveranstaltung und Workshop für die Lehrenden des IGBs
  • Akkreditierung: Entwicklung und Abstimmung der curricularen
  • Rahmenbedingungen
  • Planung des Arbeitspakets 4: Evaluation in Zusammenarbeit mit der
  • Servicestelle Lehrevaluation
Arbeitspaket 3: Implementierung
  • Entwicklung einer Supportstruktur für Tutoren und Lehrende
  • Implementierung I (SoSe 2020) und Implementierung II (WiSe 2020/21):
  • Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungen durch Lehrende und Tutoren,
  • Durchführung der Lehrveranstaltungen
  • Staffelübergabe Implementierung I und II
Arbeitspaket 4: Evaluation
  • Evaluation I (SoSe 2020) und Evaluation II (WiSe 2020/21): formativ und summativ
  • Schreiben des Projektberichts

Literatur

Herzig, B. (2007). Medienpädagogik als Element professioneller Lehramtsausbildung. In: Sesink, W., Kerres, M., Moser, H. (Hrsg.) Jahrbuch Medienpädagogik – Standortbestimmung einer erziehungswissenschaftlichen Disziplin, Bd. 6, 283-297. Wiesbaden.

Kammerl, R. / Mayrberger, K. (2011). Medienpädagogik in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in Deutschland. Aktuelle Situation und Desiderata. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung 29, 2, 172-184.